Abtauchen in Harfen-, Orgel-, Streicher- und Chorklänge; sie ertönen wie aus der Ferne vom Himmel auf die Erde kommend, so als würden wir einen kurzen musikalischen Einblick in das himmlische Jerusalem erheischen können. Zu Beginn steht Mendelssohn-Bartholdys: „Laudate pueri“, ein überschwänglicher Lobgesang. Als Antwortpsalm erklingt Rheinbergers Hymne mit den Psalmversen „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ Musik, die die tiefe Sehnsucht nach einem Ort des Friedens, der Liebe und Fülle zum Ausdruck bringt. Die Harfenmesse „Advocata nostra“ („Unsere Fürsprecherin“) von Aiblinger, die er für das Kloster der Armen Schulschwestern in München 1845 schrieb, wurde vermutlich dort in der Allerheiligen-Hofkirche uraufgeführt. Sie verbindet in ihrer Tonsprache die klassische mit der romantischen Musik.
„Seltsamer Wechselfall“ – so schrieb Aiblinger an seinen Freund J. S. Mayr- „Als Knabe begann ich meine Karriere im Kloster zu Tegernsee als Orgelspieler, fast überall wurden die Klöster zerstört und aufgehoben, und nun bin ich mit bereits ergrautem Haar von neuem Maestro an einem Hofe und zugleich in einem armen Kloster. Dienen wir Gott, solange die Lebenskräfte reichen.“ (aus dem Vorwort entnommen)
Abschluss der Messfeier bildet der Kanon „Laudate dominum“ von Klaus Wallrath, der als Pendant zu Mendelssohns „Laudate pueri“ steht. So schließt sich der musikalische Kreis und unser Blick in „höhere Sphären“.